KRITIK zu "ICE-WENN DIE WELT ERFRIERT" (2011)
Freigegeben ab 12 Jahren, Dauer: ca. 175 Minuten
ZUSATZGENRE: Thriller
INHALT:
Im Jahr 2020 herrscht die größte Energiekrise aller Zeiten: In der Arktis werden Ölvorkommen abgebaut, obwohl Experten wie der Klimaforscher Prof. Thom Archer (Richard Roxburgh) dringend davon abraten. Archer befürchtet nämlich, dass durch die sehr riskanten Bohrungen der Grönland-Gletscher zum Schmelzen gebracht werden könnte. In einer rasanten Kettenreaktion würde dann freiwerdendes Frischwasser den Golfstrom zum Erliegen bringen und das Wetter der nördlichen Hemisphäre außer Kontrolle bringen. Doch es kommt, wie es kommen muss: Eine Bohrstation stößt auf eine heiße Gasquelle, welche das Grönlandeis rasch zum Schmelzen bringt und damit die befürchteten Nachfolgen auslöst. Archer's Familie befindet sich währenddessen in England, wo die Katastrophe in Form von Kälteinbrüchen als erstes zuschlägt, weshalb sich der Professor mit allen möglichen Mitteln auf den Weg dorthin macht. Doch wird er ers rechtzeitig schaffen, Frau und Tochter in der Schneewüste zu finden, die London unter einer dicken Schneeschicht begräbt? Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...
MEINUNG:
Solch ähnliches Szenario findet man auch im Vorgänger-Katastrophenthriller "The Day After Tomorrow", wo ebenfalls Schmelzwasser von der Polarkappe das Wetter der Erde gehörig aus dem Gleichgewicht bringt und durch Kälteeinbrüche auch ganze Staaten zum Erliegen bringt. Von dem her erwartet den Zuseher also nichts viel Neues. Diesmal geht es jedoch darum, dass ein stures Ölförderungsunternehmen mit allen Mitteln versucht, in der Arktis auf das "schwarze Gold" zu stoßen, um mit der Förderung die Energiekrise zu mindern. Da alle Beteiligten des Projektes aufgrund der vielen Risiken massiv unter Druck stehen, bohren sie eine Gaskammer an, die das Schmelzen der Arktis noch viel schneller vorantreibt und in der Folge die Plattform ins Polarmeer verschwinden lässt, da das instabile Eis durchbricht. Mit knapp drei Stunden Spielzeit ist der Film etwas unangenehm lang und manche Szenen leider überflüssig oder nicht ausreichend ausgebaut. Außerdem sind einige Stellen ziemlich unrealistisch (beispielsweise eine noch recht stabile Höhle unmittelbar neben einer großflächig aufgeschmolzenen Stelle, wo Heißwasser verdampt, in die man problemlos hineinklettern kann). Alles in allem ist die Story ziemlich spannend und führt uns vor Augen, was in wenigen Jahren tatsächlich Realität werden könnte, da man schon in Kürze im großen Stil in der Arktis nach Ölvorkommen bohren möchte, um den Energiebedarf weltweit zu sättigen. Wer aber schon von "The Day After Tomorrow" genug gesehen hat und nicht mehr mit einer ähnlichen Thematik wie dieser konfrontiert werden möchte, sollte lieber die Finger davon lassen, auch wenn die übertriebenen Effekte aus zuletzt genanntem Streifen (z.B. rasende Riesengletscher) hier nicht vorkommen. Wer sich aber drei Stunden um die Ohren schlagen muss und Lust auf einen spannenden Film hat, ist mit diesem Thriller sicherlich gut beraten.
BEWERTUNG: 6,5/10 Punkten